Investitionen in die Zukunft – wie Kapitalmarkt und Kinderrechte zusammenhängen

Die Welt steht Kopf

Corona, Krieg in Europa, die sich verschärfende Klimakrise, Artensterben oder die klaffende Lücke zwischen Arm und Reich – die Probleme scheinen größer zu werden und unser alltägliches Leben immer stärker zu beeinträchtigen. Zukunftssorgen machen sich breit – vor allem für unseren Nachwuchs. Klar ist, dass alle Entscheidungen, die wir heute treffen, die Lebensgrundlage kommender Generationen beeinflussen. Für eine lebenswerte Zukunft muss sich unsere Verantwortung auch in unseren Finanz- entscheidungen widerspiegeln. Mittlerweile sind wir uns über die Hebelwirkung des Geldes bewusst.

Das S von ESG

Technologien und Geschäftsmodelle müssen sich grundlegend wandeln, um langfristig ökologisch und gesellschaftlich tragfähig zu sein. Die strukturierte und systematische Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der Auswahl von Investitionen hat sich längst etabliert. Bisher stehen hierbei aber vor allem umweltfreundliche Lösungen, beispielsweise klimaneutrale Technologien, im Vordergrund. Neben dem allgegenwärtigen „E“ der ESG Kriterien, lohnt es sich aber auch, das aktuell kaum vertretene „S“ stärker am Kapitalmarkt abbildbar zu machen. Ein nachhaltiges und zukunftssicheres Finanzsystem kann nur entstehen, wenn es den Wandel auch unter Berücksichtigung der sozialen Dimension fördert. Unternehmen müssen soziale Verantwortung übernehmen und ihre unternehmerischen Tätigkeiten konsequent an gesellschaftlichen Bedürfnissen ausrichten. Doch wie lässt sich diese soziale Verantwortung weiter konkretisieren?

Am Beispiel Kinderrechte

In der UN-Kinderrechtskonvention sind alle Rechte von Kindern niedergeschrieben. Sie ermöglichen Kindern, sich gesund zu entwickeln. Die Konvention betont die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und soll ein Instrument sein, das Staaten verpflichtet, sich aktiv für das Wohl von Kindern einzusetzen. Kinderrechte werden jedoch trotz weiträumiger Ratifizierung der Konventionen häufig missachtet. Besonders die Corona-Pandemie hat zu einem Anstieg von Kinderrechtsverletzungen geführt, wie zum Beispiel ausbeuterische und gesundheitsgefährdende Kinderarbeit und zunehmende Kinderarmut. Auch internationale Unternehmen haben Sorgfaltspflichten und tragen die Verantwortung zur Einhaltung von Kinderrechten. Und gerade hier setzt der Kinder Perspektivenfonds an, ein Gemeinschaftsprojekt der GLS Investments mit SOS-Kinderdörfer weltweit.

Mischfonds mit Fokus auf Kinderrechte

Der Kinder Perspektivenfonds, ein Mischfonds, rückt die Rechte von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. Dafür investiert er vorwiegend in Aktien und Anleihen von Unternehmen, Staaten und Projekten, die durch das Einhalten von Sorgfaltspflichten oder durch Produkte und Dienstleistungen einen Beitrag zur Stärkung von Kinderrechten leisten. Jedes potenzielle Investment durchläuft ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Als Basis für den Kinder Perspektivenfonds gilt das GLS Anlageuniversum. Dort werden ohnehin nur Titel aufgenommen, die strenge soziale und ökologische Kriterien einhalten. Alle geprüften Titel durchlaufen im Anschluss einen weiteren, speziell auf Kinderrechte ausgerichteten Prüfschritt.

Nachhaltigkeit als Zukunftsversprechen

Die SOS-Kinderdörfer und die GLS Investments eint die Vision, eine sozial gerechtere und ökologisch nachhaltige Zukunft für alle zu gestalten. Für SOS-Kinderdörfer weltweit und GLS Investments kann Nachhaltigkeit an sich als Zukunftsversprechen für Kinder gesehen werden. Daher finden sich neben Unternehmen, die speziell auf das Wohl von Kindern ausgerichtete Produkte und Dienstleistungen entwickeln, auch Unternehmen, die einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes mit nachhaltig und glaubwürdig sozial-ökologischen Produkten und Dienstleistungen erzielen.

Jenseits der nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen können Unternehmen aus dem GLS Anlageuniversum in das Kinder Perspektivenfonds-Universum aufgenommen werden, die sich gemäß des Benchmark des Global Child Forums durch die besondere Umsetzung von Kinderrechten in ihren unternehmerischen Tätigkeiten auszeichnen. Neben Unternehmen haben auch Staaten vielfältige kinderrechtliche Pflichten. Nur Staaten, die sich durch geringe kinderrechtliche Risiken auszeichnen, qualifizieren sich für das Universum des Kinder Perspektivenfonds.

Um darüber hinaus sicherzustellen, dass die ausgewählten Unternehmen stets ihren kinderrechtlichen Sorgfaltspflichten nachkommen, werden die Titel des gesamten Portfolios dauerhaft und automatisch in Bezug auf Kinderrechtskontroversen überwacht. Falls beispielsweise in einem Unternehmen ein unzulängliches Management der Lieferketten auffällt, wird das Unternehmen konsequent und automatisch aus dem Universum des Kinder Perspektivenfonds entfernt.

Beispiele Gesundheit und Wohnen

Was bedeutet das konkret? Das isländische Unternehmen Össur HF ist das weltweit zweitgrößte Unternehmen in der Produktion, Forschung und Weiterentwicklung von orthopädischen Prothesen und Orthesen. Das besondere? Erhältlich sind die Produkte nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Babys, Kinder und Jugendliche. Mit diesen speziell auf die Bedürfnisse von Kindern angepassten Produkten zahlt Össur HF auf das von der UN-Kinderrechtskonvention anerkannte Recht auf Gesundheit ein und gehört damit in das Anlageuniversum des Kinder Perspektivenfonds.

Die schwedische Immobiliengesellschaft K2A zahlt wiederum mit ihren zertifizierten nachhaltigen Immobilien, und insbesondere mit ihren Studierendenwohnheimen auf das Recht auf angemessenen Wohnraum ein. Durch die studentischen Wohnheime verbessert sich die Wohnsituation in studentischen Städten mit unzureichend angemessenem Wohnraum. Ein gutes Beispiel für vorbildliche Unternehmensführung in Bezug auf Kinderrechte ist der Aufzug- und Rolltreppenhersteller KONE. Das Unternehmen achtet besonders auf Kinderschutz in ihren Produkten und zeichnet sich gleichzeitig, laut dem Global Child Forum Benchmark, durch familienfreundliche Unternehmensführung aus.

Wirken und zum Umdenken bewegen

Es reicht nicht aus, kindergerechten Unternehmen, Projekten und Staaten Kapital für die Transformation hin zu einer sozial gerechteren und zukunftsfähigen Wirtschaft bereitzustellen. SOS-Kinderdörfer weltweit und die GLS Investments möchten zusätzlich gemeinsam als Fürsprecherin zur Einhaltung von Kinderrechten im Kapitalmarkt agieren.

Ziel ist es, die Gesellschaft hinsichtlich der Bedeutung von Kinderrechten im wirtschaftlichen Kontext zu sensibilisieren und die Eigenverantwortung von Unternehmen diesbezüglich einzufordern. Um Unternehmen zum Umdenken zu bewegen, wurde ein Gremium aus Expert*innen aus den verschiedensten Bereichen ins Leben gerufen, die eine besondere Expertise in den Bereichen Kinder- und Menschenrechten und oder deren Umsetzung in Unternehmen mitbringen – der Engagement Council.

Neben dem Dialog mit Unternehmen berät das Gremium die GLS Investments hinsichtlich der speziell auf Kinder fokussierten Ausrichtung und den dazu notwendigen sozial-ökologischen Kriterien. SOS-Kinderdörfer weltweit erhält für diese Beratungsleistung eine laufende Vergütung, die von dem Volumen des Fonds abhängig ist. Mit diesem Geld werden die Projekte  von SOS-Kinderdörfer unterstützt – hier kommt das Geld direkt dem Wohl von Kindern und Jugendlichen zugute. Im vergangenen Geschäftsjahr sind so fast 78.000 Euro in die Programme und Projekte der SOS-Kinderdörfer geflossen. Die SOS-Kinderdörfer helfen Kindern in Not in über 130 Ländern auf allen Kontinenten. Dabei ist es ihr Ziel, Kindern und Jugendlichen ein liebevolles Zuhause zu ermöglichen und sie nachhaltig in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Geldanlage für Kinder?

Je früher wir für unsere Kinder Geld anlegen, desto länger ist der Anlagehorizont. Nachhaltige Kriterien sind den Anlegenden bei der Geldanlage für den Nachwuchs häufig besonders wichtig. Schließlich geht es um Langfristigkeit und Vorsorge für die nächsten Generationen. Vielleicht lassen sich mit dem Kinder Perspektivenfonds zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: finanziell für unsere Enkel*innen vorsorgen und gleichzeitig einen Beitrag für eine enkeltaugliche Zukunft leisten.

 

 

27. März 2024

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Autor

Charlotte Siering

Charlotte Siering hat ein Studium der internationalen Beziehungen in Berkeley, Kalifornien und an der Ruhruniversität in Bochum absolviert. Nach Stationen als Vorstandsreferentin und in der Kommunikationsabteilung in der GLS Bank, wurde sie 2021 Teil der GLS Investment Management GmbH. Als hundertprozentige Tochter der GLS Bank widmet sich die GLS Investment Management GmbH der Entwicklung nachhaltiger Fondskonzepte und betreut diese dauerhaft unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Charlotte Siering ist hier verantwortlich für die Kommunikation rundum die nachhaltigen GLS Investmentfonds.

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