Wie wird Disruption zur zukunftsfähigen Innovation? (2)

Wir starteten unsere Beitragsreihe auf FondsTrends mit dem Thema Disruption in der Automobilindustrie. In dem zweiten Teil der Beitragsreihe widmen wir uns dem Bereich der Erneuerbaren Energien sowie dem Klimawandel. Welchen Herausforderungen muss sich die Industrie stellen und was dürfen wir zukünftig erwarten?

From Silicon Valley All Around the World

In jüngster Vergangenheit sind wir Zeitzeugen von disruptiven Technologien geworden; hauptsächlich sind diese entstanden im amerikanischen Silicon Valley, bevor sie ihren Siegeszug rund um den Globus antraten. Prominentestes Beispiel ist zweifelsohne die Erfolgsgeschichte des Smartphones des unumstrittenen Marktführers Apple mit dem iPhone. Der bis dato uneingeschränkte Platzhirsch Nokia verlor nicht nur Marktanteile, sondern veräußerte das Mobilfunkgeschäft komplett im Jahre 2013 – den Siegeszug der Smartphones hatte das Unternehmen erst zu spät realisiert. Nokia zählte zwischendurch zu den weltweit wertvollsten Unternehmen – gemessen an der Marktkapitalisierung. „Sleeping in success“ wurde Nokia zum Problem. Die Zeichen und der Wandel der Zeit wurden zu spät erkannt und nicht aktiv angegangen.

Erst speichern, später verbrauchen: Massenproduktion soll Kosten senken ab 2017

Apropos Innovationen: Tesla gab im April letzten Jahres bekannt, in das Geschäft der Speichertechnologien einzusteigen. Tesla-Chef Elon Musk zaubert das nächste Kaninchen aus seinem Zylinder: die neue Produktlinie Tesla Energy. Es handelt sich hierbei um neuartige Lithium-Ionen-Akkus, die Häuser mit Solarzellen endlich von Stromanbietern unabhängig machen sollen. Und das zum erschwinglichen Preis. Mit deren Hilfe kann der aus Erneuerbaren Energien gewonnene Strom gespeichert und verbraucht werden und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit, unabhängig davon, ob die Sonne scheint oder der Wind bläst. Faszinierend hierbei ist weniger die Technologie, sondern die angestrebte Massenproduktion der Batterien, um somit die Kosten je Stück deutlich zu senken. Vice versa bedeutet dies, dass die Wettbewerbsfähigkeit und somit Wirtschaftlichkeit der autonomen Stromversorgung deutlich zunimmt. Möglich ist dies durch Produktion der Batterien in großen Stückzahlen in der hauseigenen Gigafabrik. Fertigstellung dieser ist geplant in 2017. Spätestens im Jahr 2020 soll die Gigafabrik auf Hochtouren laufen und jährlich mehr Lithium-Ionen-Batterien produzieren als dies in Summe weltweit im Jahr 2013 geschehen ist.

Energieerzeugung aus den Erneuerbaren

Impliziert generiert dies die Frage nach dem nächsten Wurf: Wie wird der Sektor der Energieversorger in naher Zukunft aussehen? Neue Teilnehmer wie Tesla betätigen sich im Feld der Speichertechnologien und der Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien über das „befreundete“ Unternehmen Solarcity. Vielleicht dürfen wir hier ebenfalls ein stärkeres „Durchschütteln“ erwarten. Die bisherigen Energieversorger, allen voran aus Europa, scheinen den Wachstumstrend rund um das Thema der sauberen Energieerzeugung unterschätzt zu haben. So mussten die Investoren bei E.ON, RWE und Areva in den letzten drei Jahren Kursverluste von -35%, -56% bzw. -69% verzeichnen.

COP21 und prima Klima?

COP21 – dieses Zauberwort steht für Convention on Climate Change, 21st Conference of the Parties. Deutlich über den Erwartungen war das Resultat des Weltklimagipfels in Paris, das alle Länder in die Pflicht nimmt. So soll die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad Celsius begrenzt werden – wenn möglich sogar 1,5 Grad Celsius. Die Arbeit der mehr als 30.000 Verhandlungsteilnehmer, die innerhalb von zwei Wochen um ein weltweites Abkommen zur Begrenzung des Temperaturanstieges rangen, hat sich somit gelohnt. Auch wenn der Beschluss weniger konkret und direkt messbar ist aus der Perspektive der börsennotierten Unternehmen, so ist dies doch ein deutliches Zeichen angesichts der künftigen Energieversorgung. Vor allem die Versorgungsunternehmen mit ihren Atommeilern waren die großen Verlierer nach dem in Deutschland beschlossenen Atomausstieg anlässlich der verheerenden Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011. Eine weitere Fokussierung auf Erneuerbare Energien mit dem daraus folgenden schwankenden Angebot- und Nachfrageverhalten wird weitere Investitionen in die Netzinfrastruktur mit sich führen, um die entstehenden Volatilitäten auszugleichen. Unternehmen im Zusammenhang mit „Smart-Grid“ und „Smart-Building“ könnten nach all den Jahren der bislang enttäuschenden Wertentwicklung eine neue Renaissance erfahren, nachdem eine Zustimmung zu Handlungsmaßnahmen auf weltweiter Ebene getroffen wurde.

Dekarbonisierung in der Kapitalanlage

Zu weniger CO2 bei der Geldanlage haben sich zahlreiche einflussreiche Asset Manager und Versicherungen verpflichtet. Vor allem werden fossile Energieträger aus den Portfolios verbannt – stattdessen wird klimafreundlichen Anlagen der Vorzug gegeben. Neben den zu erwartenden Renditen steht vor allem das Risiko der fossilen Energien bei der Geldanlage im Fokus. Angesichts des Kurszerfalls in den letzten Jahren bei Rohstoffen und vor allem den fossilen Energieträgern führte dies zu deutlichen Performanceeinbußen der Investoren aus der „alten Welt“. Die ÖKOWORLD LUX S.A. gilt als Pionier nachhaltiger Geldanlagen, was sich in der eigenen Fonds-Familie wiederspiegelt. Als Produktinitiator eines klimafreundlichen Investments mit einer ausgezeichneten CO2-Bilanz, zeigt ÖKOWORLD, wie man Energieeffizienz wirkungsvoll in einem Investmentprodukt umsetzt. Und das seit nunmehr 20 Jahren.

Freuen Sie sich in der nächsten Ausgabe auf eine innovative Reise durch die Themen Digitalisierung, Facebook, Twitter und Co.

 

22. August 2016

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Autor

Alexander Funk

Der Bankbetriebswirt und Certified International Investment Analyst (DVFA) verfügt über langjährige Erfahrung im Portfoliomanagement. Seit Anfang 2002 setzte er eigenverantwortlich Anlagestrategien für individuelle Portfolien und Investmentfonds bei der HVB Luxembourg im Private Banking/Asset Management und der DZ Bank International um.
Während seiner Tätigkeit bei der DZ Bank managte Alexander Funk den nachhaltig investierenden ÖKO-Aktienfonds und hat dort auch verbindliche nachhaltige Vermögensverwaltungsrichtlinien erarbeitet und gewinnbringend umgesetzt. Alexander Funk verstärkt ÖKOWORLD seit November 2009. Er ist Mitglied der Geschäftsführung der ÖKOWORLD LUX S.A.

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