ETFs für virtuelle Gelder und interessante Alternativen

Bitcon-ETFs sind börsengehandelte Fonds, welche in die – seit dem Jahr 2009 auf dem Markt befindlichen – Bitcoins investieren. Interesse sowohl von privaten als auch institutionellen Anlegern ist vorhanden. Denn auf diesem Weg können sie Kapital in die Kryptowährung stecken, und zwar in regulierte Fonds. In Deutschland, Luxemburg und fast allen anderen Ländern sind aktuell noch keine Bitcoin-ETF‘s auf dem Finanzmarkt. Wann und ob überhaupt damit gerechnet werden kann, ist zurzeit noch unklar.

Deutsche ETFs bedürfen der Genehmigung der BaFin

Börsengehandelte Investmentfonds, Exchange-Traded Funds (ETF), müssen in Deutschland von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowohl genehmigt als auch reguliert werden. In der Regel orientieren sich weltweit die Finanzaufsichtsbehörden an CFTC sowie SEC, zwei namhaften Marktaufsichtsbehörden der USA. Diese lehnten bisher zahlreiche diesbezügliche Anträge ab. Auch ist die Hoffnung der Deutschen auf Bitcoin-ETFs eher gering: Die UCITS-Richtlinien verbieten die Auflegung eines ETFs, der einzig und allein in ein Anlageninstrument investiert. Vorstellbar wäre ein gemischter Fonds, der zu einem bestimmten Prozentsatz in Bitcoin investiert. Diese Variante ist jedoch reine Theorie, die möglicherweise niemals umgesetzt wird.

Bitcoin-ETF auf den Bermudas

Im britischen Überseegebiet Bermuda hat der Bermuda Stock Exchange am 18. September 2020 den weltweit ersten Bitcoin-ETF genehmigt. Herausgeber ist Hashdex Nasdaq Crypto Index ETF. Beabsichtigt ist die Ausgabe von drei Millionen Anteilen. Viele Anleger stellen sich die Frage, ob sich die Zulassung auf die gesamte Kryptoszene auswirken wird. Allerdings hat der Herausgeber persönlich folgendes Zugeständnis gemacht: Die Entscheidung für die Bermudas als Handelsplatz sei deshalb gefallen, weil dort weitaus geringere rechtliche Anforderungen bestehen. So manch ein Kritiker zweifelt aufgrund dieser Aussage an der Vertrauenswürdigkeit und Seriosität des genehmigten ETFs.

Bitcoin-ETFs an der Börse von Toronto

In Kanada wurden die ersten beiden Bitcoin-ETFs auf dem Anleihenmarkt in Toronto gelistet: der Purpose Bitcoin ETF (BTCC) und der Bitcoin ETF CAD (EBIT). Erstgenannter erzielte bereits am ersten Handelstag mit über 160 Millionen Dollar ein für Kryptos außergewöhnlich hohes Handelsvolumen.

Alternativen für Bitcoin-ETFs

Es gibt zwar bei uns keine ETFs, die den Preis des Bitcoins 1:1 nachbilden, jedoch haben Investoren trotzdem die Möglichkeit, an der gesamten Branchenentwicklung teilzunehmen. Dazu stehen verschiedene ETFs zur Verfügung:

  • Amplify Transformational Data Sharing ETF – mit Holdings von Unternehmen, die in Sachen Blockchain und Kryptowährungen aktiv sind
  • ARK Fintech Innovation – ETF mit Fintech-Unternehmen, die im Bereich Bitcoin/Blockchain agieren
  • Global X Cloud Computing ETF – Unternehmen, die sich mit Cloud Computing, darunter Bitcoin-Mining beschäftigen
  • HANetf BTCetc Bitcoin Exchange Traded Crypto – ETC, trackt den Bitcoin-Preis

Eine weitere Alternative stellen die sogenannten Krypto-Bündel dar. Sie ähneln einem Investmentfonds und verfügen über einen Korb von digitalen Coins, dort werden die Investitionen veranlagt. Der Vorteil ist, dass nur ein einziger Anlagebetrag erforderlich ist, um in zahlreiche verschiedene Kryptowährungen zu investieren, wodurch eine breitere Risikostreuung gegeben ist.

Verschiedene Anbieter von Krypto-Bündeln

Wer sich für eine Investition in Krypto-Bündel oder weitere Anlage- und Trading-Möglichkeiten im Bereich der virtuellen Zahlungsmittel interessiert, nimmt bestenfalls einen Krypto Börsen Vergleich vor. Einige Plattformen hielten bzw. halten Coin-Bündel bereit:

Coinbase, eine US-amerikanische Krypto Börse bot – beginnend Ende des Jahres 2018 – eine ETF-ähnliche Variante an. Die zehn führenden Kryptos waren nach Marktkapitalisierung abgebildet. Experten meinen, dass der Markt dafür noch in den Kinderschuhen steckte. Jedenfalls verschwand das Coin-Bündel wieder von der Bildfläche.

Ein bekannter Anbieter ist eToro, er hält das „CryptoPortfolio“ bereit. Dabei handelt es sich um ein Bündel von insgesamt 16 Kryptowährungen, sie sind nach Marktkapitalisierung gewichtet. Im Oktober 2020  beinhaltete der Korb einen Bitcoin-Anteil von 36,1 Prozent. eToro wird durch CySec reguliert.

Zu den beliebtesten deutschen CFD-Brokern zählt Plus500, der gleichfalls von CySEC reguliert wird. Er offeriert einen Differenzkontrakt (CFD) auf den Krypto-10-Index des Unternehmens Fintech, das von der BaFin reguliert wird. Auch hier sind die Kryptowährungen nach  Marktkapitalisierung abgebildet, und zwar die zehn größten. Monatlich erfolgt ein Rebalancing, also die Anpassung der Gewichtung. Bei diesem Crypto-Bündel trägt der Bitcoin mit Stand Oktober 2020 einen Volumenanteil von 26,63 Prozent.

Fazit

Die Hoffnung, dass in Deutschland in absehbarer Zeit oder überhaupt jemals die Investition in Bitcoin-ETFs möglich sein wird, ist gering. Eine interessante Alternative bietet sich mit Krypto-Bündeln. So erhalten Anleger gleichfalls im Bereich der digitalen Währungen die Option, mit einem einzigen Betrag in eine breit gefächerte Auswahl an Coins zu investieren. Selbst mit einem kleineren Vermögen erreicht man auf diesem Weg eine gute Risikostreuung.

 

 

02. April 2021

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Autor

Nicolas Sender

Nicolas Sender ist seit mehr als 7 Jahren als Blogger im Internet aktiv und schreibt Beiträge für verschiedene Online-Magazine. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen Wirtschaft, Technologie und Unterhaltung.

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