Pegasos Capital GmbH ist als unabhängiger und inhabergeführter Vermögensverwalter mit Firmensitz in München tätig. Das Dienstleistungsangebot umfasst die Verwaltung privater Vermögen sowie die Beratung (Advisory) von Publikums- und Spezialfonds. Pegasos gehört zu den Vorreitern im Bereich „Blockchain-Investments“. Gemeinsam mit dem Vertriebspartner Agathon Capital sowie der ebenfalls unabhängigen und inhabergeführten Vermögensverwaltung Schleber Finanz-Consult GmbH hat Pegasos den globalen Aktienfonds ART Transformer Equities aufgelegt. Der Fonds investiert selektiv in börsennotierte Unternehmen, die durch die Anwendung der Blockchain-Technologie signifikante Wertbeiträge generieren. FondsTrends sprach mit Axel Daffner, Geschäftsführer bei Pegasos Capital, über die eigene Investmentphilosophie, das Für und Wider neuer Technologien sowie deren Potential für den Bereich der Vermögensverwaltung.
FondsTrends: Herr Daffner, bitte erörtern Sie unseren Lesern doch kurz den Ansatz von Pegasos Capital. Was ist Ihre Investmentphilosophie?
Axel Daffner: Zentraler Werttreiber jedes Vermögens ist die strategische Asset Allocation. Demnach liegt unser Hauptaugenmerk auf einer fundierten und regelgebundenen Steuerung der Asset Allocation, die sich positiv auf das Risikorenditeprofil unserer Fonds und Portfolios auswirkt.
FondsTrends: Vor wenigen Monaten ging Ihr neuer Aktienfonds ‚ART Transformer Equities‘ (ISIN: DE000A2PB6R4) live, den Sie gemeinsam mit der Schleber Finanz-Consult verwalten. Mit diesem Fonds investieren Sie gezielt in Unternehmen, die sich der Blockchain-Technologie widmen und annehmen. Wie kam es zu dieser Idee und an wen richtet sich der Fonds?
Axel Daffner: Die Idee zu dem Fondskonzept entstand bereits Ende 2017, als die Kryptowährungen, insbesondere der Bitcoin, einen irrationalen Hype hinsichtlich ihrer medialen Darstellung und Kursentwicklung erlebten. Doch wir wollten bewusst keinen Kryptowährungsfonds auflegen, sondern beschäftigten uns intensiv mit der zugrundeliegenden Basistechnologie. Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain lassen einen signifikanten Mehrwert für Unternehmen generieren, indem Wertschöpfungsketten optimiert und neue Geschäftsmodelle entstehen werden. Das renommierte Marktforschungs- und Analyseunternehmen Gartner Inc. rechnet mit einem zusätzlichen Unternehmenswertbeitrag von 3,1 Bio. USD bis zum Jahr 2030. Der ART Transformer Equities ermöglicht dem Anleger, an eben diesem enormen Wertbeitrag partizipieren zu können.
FondsTrends: Welche Branchen bieten sich für den Einsatz der Blockchain-Technologie besonders an? Wie werten Sie Kandidaten aus, die für den Fonds in Frage kommen?
Axel Daffner: Blockchain-Anwendungen kommen in sämtlichen Branchen und Sektoren zum Einsatz, in denen Werte digital übertragen oder Informationen zu Besitzverhältnissen geteilt werden.
Zum heutigen Zeitpunkt identifizieren wir gemeinsam mit unserem Blockchain-Experten Kilian Thalhammer insbesondere innovationsgetriebene Unternehmen, die den Sektoren IT-Technology, Financials und Industrial zuzuordnen sind und die Basis des Fonds-Universums bilden.
Die Titel aus dem Universum werden im nächsten Schritt von der Schleber Finanz-Consult einer quantitativen wie qualitativen Analyse unterzogen, bevor es zur Investitionsentscheidung für die rund 60 bis 90 Titel im Portfolio kommt. Aktuell ist der Fonds in 81 Titel investiert.
FondsTrends: Wie kann es New Playern wie Start-Ups oder Mittelständlern gelingen, ein Alleinstellungsmerkmal für sich zu schaffen?
Axel Daffner: Ein Alleinstellungsmerkmal generieren Unternehmen dadurch, dass sie bestehende Produkte oder Dienstleistungen stark optimieren oder neue Geschäftsbereiche erschließen, in denen Sie den Produkt- bzw. Kundennutzen deutlich erhöhen und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die vielfältigen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie bieten hierbei den Nährboden für junge, innovative und vor allem dynamische Unternehmen mit ihren teils disruptiven Geschäftsmodellen.
FondsTrends: Erst im März hat das Bundesministerium der Finanzen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz ein Eckpunktepapier veröffentlicht; andererseits wird Blockchain immer noch stark mit Kryptowährungen und damit recht kapriziösen Entwicklungen in Verbindung gebracht. Setzen Sie mit Ihrem Fonds auch auf eine Art Aufklärungsarbeit?
Axel Daffner: Wie schon erwähnt, setzen auch heute noch viele Anleger die Blockchain mit den Kryptowährungen gleich. Ein Grund für diese Annahme ist sicherlich die Tatsache, dass es sich noch um eine relativ junge Technologie handelt. Wir befinden uns erst am Anfang der Entwicklung. Es würde uns natürlich freuen, wenn wir mit unserem Fonds und der Berichterstattung darüber einen kleinen Beitrag dazu leisten könnten, dass die Technologie und ihre Anwendungen in der Öffentlichkeit differenzierter wahrgenommen werden. Doch eine Erfolgsgeschichte braucht auch ihre Zeit. Blickt man mal in die Historie, so hätte Ende der 60er- oder Anfang der 70er-Jahre auch niemand gedacht, dass irgendwann mal ein weltweiter Datenaustausch ohne Internet nicht mehr vorstellbar sein würde. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Blockchain-Technologie unser Leben ebenso revolutionieren wird wie das Internet.
FondsTrends: Nimmt man sich Ihren neuen Fonds zum Vorbild – wo sehen Sie in Ihrem eigenen Bereich der Vermögensverwaltung Anwendungsmöglichkeiten für die Trend-Technologie Blockchain?
Axel Daffner: Die Geschäftsmodelle und Prozesse der Vermögensverwaltung basieren teils auf recht alten Technologien. Diese Altsysteme sind häufig nicht flexibel und effizient genug, um neue Workflows entsprechend der markt- oder regulatorischen Anforderungen zu implementieren.
Die Blockchain-Technologie kann die Servicequalität für eine Reihe von Prozessen wie Kunden-Onboarding, Asset-Transaktionen und Portfoliomanagement verbessern. Sie bietet eine ganze Reihe von Anwendungsfälle für Echtzeit-Abwicklungsmodelle, Geld- und Wertaustausch, KYC-Prozesse (Know-Your-Customer), automatisierte Investitionen und das Rebalancing von Portfolios auf Basis von Smart Contracts.
FondsTrends: Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wie gelingt es Ihnen, sich Freiräume vom Arbeitsalltag zu schaffen? Ist bei aller Technologieaffinität manchmal auch ein ‚digital detox‘ vonnöten?
Axel Daffner: Schöne Frage und meiner Meinung nach auch ein sehr wichtiges Thema in unserer Gesellschaft. Die Technologie soll uns in bestimmten Situationen unterstützen und Dinge einfacher machen, aber auf keinen Fall zum technologischen Overload oder gar Technostress führen. Mir persönlich fällt der „digital detox“ sehr leicht. Die perfekte Ablenkung finde ich beim Sport und vor allem im Kreise meiner Familie. Mein viereinhalbjähriger Sohn beschäftigt mich derzeit mit „Use-Cases“ aus der Playmobil- und Lego-Welt. Währenddessen bleiben Mobiltelefon und Laptop ausgeschaltet.
FondsTrends: Herr Daffner, wir danken Ihnen für das interessante Interview und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!
04. Oktober 2019
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Axel Daffner
Axel Daffner, Jahrgang 1973, ist Vermögensverwalter und geschäftsführender Gesellschafter der Pegasos Capital GmbH mit Sitz in München. Bevor er im Jahre 2012 zu Pegasos Capital stieß, war der diplomierte Betriebswirt nach seinem Abschluss zunächst als Unternehmensberater bei der KPMG Consulting und sodann als Portfoliomanager für die ebenfalls in München ansässige FIVV Finanzinformation & Vermögensverwaltung AG tätig.