Je expansiver die Geldpolitik, desto besser das Umfeld für den Goldpreis. Zentralbanken haben in den letzten zehn Jahren 20 Billionen USD aus dem Nichts geschöpft und dem Kapitalmarkt somit ein Sicherheitsnetz geboten. Nach dieser Freibiermentalität wurde Ende 2018 erstmals versucht, dem Kapitalmarkt wieder Liquidität zu entziehen. Seitdem befindet sich Gold in einem Aufwärtstrend. Die aktuelle Situation spricht für eine hohe Allokation in Gold.
Gold
„Put not your trust in money, but put your money in trust“, Oliver Wendell Holmes, Sr.
Historisch betrachtet wird Gold mit Geld, Sicherheit, Wertaufbewahrung und der Schmuckindustrie in Verbindung gebracht. In den Fokus der Investoren rückt Gold vor allem aufgrund seiner Kaufkraftstabilität (siehe Oktoberfest Bierpreis in Gold bzw. EUR, Tabelle 1) und der tiefen Korrelation zu den traditionellen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien. Darüber hinaus ist Gold eine der liquidesten Assetklassen ohne Gegenparteienrisiko – somit alles Eigenschaften, die in diesen volatilen Kapitalmärkten stark nachgefragt sind.
Vertrauensverlust in das Geldsystem
„Whatever it takes“, Mario Draghi, Juli 2012
Seit 1971 das Bretton Woods-Währungssystem aufgehoben wurde, unterzieht sich das moderne US-zentrische Geldsystem immer wieder Vertrauenskrisen. Mehrere Rezessionen gepaart mit internationalen Konflikten und hoher Preisinflation flankierten das neue Währungssystem, bis schlussendlich die Finanzmarktkrise 2008 eine ernsthafte Wende für das Vertrauen in das Geldsystem mit sich brachte. Seitdem ist das Investoreninteresse an dem gelben Metall signifikant gestiegen. Goldreserven in Zentralbanken nehmen zu (vor allem in China und Russland) und Repatriierungen von Lagerungen in die Heimatländer werden von der Presse ausführlich dokumentiert.
Gold als Sicherheitsnetz
„Never change a winning team“
Gold konnte in den letzten Jahren in allen Währungen Zugewinne verbuchen.
In vielen bedeutsamen Währungen konnte Gold relativ zum jeweiligen heimischen Aktienmarkt zulegen. Zentralbanken und Kapitalmarktinvestoren – über Direktbestände, physische Trusts und ETF-Investments – zählen weiterhin zu den Nettokäufern von Gold. Gold kann eben nicht wie Geld einfach gedruckt oder aufgebläht werden. Jährlich kommen etwa 3.000 Tonnen Gold neu auf den Markt, dies entspricht einer Inflation von Gold von 2% p.a. Investoren wertschätzen an dieser Goldpreisinflation die Stabilität, da sich dieser Wert in den letzten hundert Jahren kaum verändert hat. Derzeit haben Gold und Bitcoin übrigens die gleiche Inflationsrate.
Goldminenaktien
„The great financial success stories are people who had cash to buy at the bottom“, Russell Napier
Wenn Gold für das, was geschehen ist und was vor uns liegt, nicht richtig bewertet wird, sind Goldminenaktien noch unangemessener bewertet. Auf der Grundlage der aktuellen Goldpreise erzielen die meisten Unternehmen positive Gewinne und einen positiven Cashflow, und in vielen Fällen einen freien Cashflow, der für höhere Dividendenausschüttungen genutzt werden kann. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftssektoren steht die Goldminenindustrie fast allein da, wenn es darum geht, sich auf starke Gewinne für 2020 und einen positiven Ausblick für 2021 zu freuen.
Die Renditen des freien Cashflows für große Goldproduzenten liegen im Jahr 2020 zwischen 3%-7% und 6%-25% für mittelgroße Produzenten, basierend auf aktuellen Sell-Side-Analysen.
Wie die Abbildung 2 oben zeigt, sind Minenaktien absolut gesehen preiswert und waren im Vergleich zum Goldpreis noch nie so günstig.
Fazit
Wir denken weiterhin, dass Gold ein fixer Portfoliobestandteil sein sollte. Gold ist der einzige liquide Vermögenswert, dem keine Verpflichtung oder Gläubigerbeziehung gegenübersteht.
Es ist das einzige staatenunabhängige, international anerkannte Zahlungsmittel und hat jede Krise und hohe Staatsverschuldungen überlebt. Die monetäre Bedeutung, die sich während der letzten Jahrhunderte etabliert und manifestiert hat, wird derzeit wiederentdeckt.
Gold steht seit Jahrhunderten für Wertbeständigkeit, Unabhängigkeit und Stabilität. Die Antwort auf die Frage, ob Gold teurer wird oder die Kaufkraft der Papiergeldwährungen sinkt, liegt im Auge des Betrachters.
Zitat:
“There were always ample warnings, there were always subtle signs, and you would have seen it coming, but we gave you too much time.” – „Coma“, GUNS N’ ROSES
05. Mai 2020
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- In Gold We Trust
- Gold hat seine Eigenschaft als verlässlicher Portfolio-Diversifikator erneut bestätigt.
- Covid-19 ist die Nadel, welche die Kreditblase zum Platzen bringt.
- Die Rezessionsgefahren sind deutlich höher als vom Markt diskontiert. Es ist mit tieferen Negativzinsen und noch extremeren geldpolitischen Ideen zu rechnen.
- Vertrauen blickt in die Zukunft, bildet sich in der Gegenwart und speist sich aus der Vergangenheit. Gold kann als Anlageinstrument auf eine erfolgreiche fünftausendjährige Geschichte zurückblicken.
- Goldminenaktien sind günstig bewertet und bieten viel Potential (Abb. 3)
Webinar „Goldminenaktien“
Das Team der axessum lädt Sie für Dienstag, den 19. Mai 2020, herzlich zum Investor Call mit Doug Groh, Investment Adviser des Sprott-Falcon Gold Equity Fonds, ein. Er gibt einen Überblick über die aktuelle Entwicklung am Gold- und Goldminenaktienmarkt und steht für Ihre Fragen zur Verfügung. Hier geht es zur Anmeldung.