Zum 10-jährigen Jubiläum sprechen wir mit Dirk Stöwer, Geschäftsführer der Kontor Stöwer Asset Management GmbH, über die beeindruckenden Höhepunkte und Entwicklungen der letzten Dekade. Prominente Gäste wie Frank Thelen und Joey Kelly bereichern neben spannenden Panels, Specials und Keynotes das zweitägige Programm im Norden von Trier.
FONDSTRENDS.LU: Herr Stöwer, dieses Jahr feiert der FONDSKONGRESS TRIER sein 10-jähriges Jubiläum. Dazu gratulieren wir ganz herzlich! Wenn sie auf die letzten 10 Jahren zurückblicken, was waren die Highlights, die ihnen in besonderer Erinnerung geblieben sind?
Dirk Stöwer: Vielen lieben Dank! Diese 10 Jahre waren für uns zwar extrem arbeitsintensiv, wenn wir nun aber die enorme Resonanz und Anerkennung spüren, die unser Format bundesweit und sogar international erfährt, dann hat sich die Mühe gelohnt! Besondere Highlights gab es einige, vom Frauen-Panel des Vorjahres über die gelungenen Online-Schaltungen und dem Live-Stream während Corona, bis hin zu tollen Keynotes von Prof. Dr. Polleit, Robert Halver oder Folker Hellmeyer.
FONDSTRENDS.LU: Sie haben sich sicher etwas Besonderes für die diesjährige Jubiläumsausgabe ausgedacht. Worauf können sich die Besucher freuen?
Dirk Stöwer: In dieser Hinsicht haben wir den Schwerpunkt auf das Programm gelegt, welches mit Abstand das Beste ist, was wir bislang hatten. Mit Joey Kelley, Frank Thelen, Philipp Vorndran und Prof. Dr. Vahrenholt tragen gleich 4 renommierte Keynote-Speaker vor. Zudem haben wir einen exklusiven Jubiläums-Crémant aufgelegt, der auch im Ausschank ist und von dem alle Besucher am Ende des zweiten Tages eine Flasche zum Mitnehmen erhalten. Und als Dankeschön für die treuen Aussteller gibt es am 07. Oktober einen Apéro mit Live-Musik bei uns im Büro.
FONDSTRENDS.LU: In diesem Jahr ist mit der Dragon Capital Group erstmals auch ein Management-Team aus Vietnam in Trier vor Ort. Wie kommt es dazu, dass das Management-Team diesen weiten Weg bis nach Trier auf sich nimmt?
Dirk Stöwer: Wir sind immer auf der Suche nach einer Bereicherung für unser Format, dabei stand das Thema Vietnam schon lange auf der Wunschliste. Letztendlich haben wir einfach gefragt und es hat geklappt. Es ist auch nicht das erste ausländische Team, welches u.a. über den FONDSKONGRESS TRIER den Markteintritt nach Deutschland angeht.
FONDSTRENDS.LU: Vor allem das Thema Rohstoffe, aber auch die Bereiche HealthCare, Energie und Technologie spielen erneut eine große Rolle im Veranstaltungsprogramm. Wie beeinflussen aktuelle geopolitische Spannungen und Umweltpolitik die Rohstoffmärkte?
Dirk Stöwer: Derzeit ist insbesondere Gold im Haussemodus, was dem Muster der Siebzigerjahre gleicht, als es ähnliche geopolitische Spannungen gab. Im Gegensatz zum Gold befindet sich Lithium auf rasanter Talfahrt, nachdem es bei der E-Mobilität stockt. Oft wird auf eine mögliche Rohstoffknappheit hingewiesen, da kaum noch in diesem Sektor investiert wird, welcher als besonders umweltschädlich und somit als ESG-konträr gilt. Somit kann man festhalten, dass der geo- und umweltpolitische Einfluss auf die Rohstoffmärkte enorm ist.
FONDSTRENDS.LU: Welche Strategien planen Sie, um Ihr Portfolio bestmöglich auf die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen?
Dirk Stöwer: Grundsätzlich sind unsere Portfolios so ausgerichtet, dass sie bei unterschiedlichen Szenarien nicht übermäßig verändert werden müssen. Wettbewerbsstarke Unternehmen konzentrieren sich auf langfristige Entwicklungen und brauchen kein „schön Wetter“ an den Kapitalmärkten. Unsere beiden Multi Asset Fonds notieren in der Nähe der Höchststände und haben die aktuelle Korrekturphase gut abgefedert. Lediglich den Bereich der Small- und Mid Caps haben wir neu überdacht. In diesem Sektor muss man noch selektiver vorgehen als bisher, insbesondere in Deutschland. Es wird für kleine Unternehmen vermutlich zunehmend schwerer die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, da die Politik reichlich Steine in den Weg wirft.
FONDSTRENDS.LU: Ihr Vortrag am 2. Tag trägt den Titel „Europas Zukunft liegt im Norden“. Sie haben im Februar 2024 den Fondsmantel des SCANDINAVIAN VALUE BUILDER übernommen. Welche Erkenntnisse haben Sie aus der erfolgreichen Performance des Fonds gezogen?
Dirk Stöwer: Für ein Fazit ist es nach wenigen Monaten noch zu früh, der Start erfolgte ja erst im Februar. Wir sind mit der neuen Ausrichtung des Portfolios sehr zufrieden. Es wurden überragende Unternehmen selektiert, bei denen man stolz sein kann, als Aktionär mit an Bord sein zu dürfen. Die Gesellschaften sind hochinnovativ, wachstums- und kapitalstark und verfügen über eine überragende Rentabilität. Also genau das, was wir suchen und was in Skandinavien in großer Vielzahl zu finden ist. Aber trotz allem darf man den langfristigen Charakter des Fonds nicht vernachlässigen. Der eiskalte konjunkturelle Gegenwind bläst derzeit im hohen Norden, aber er wird deutlich schwächer. Die Chancen sind enorm, Rezessionsjahre sind Kaufjahre. Geduld ist jedoch gefragt.
FONDSTRENDS.LU: Mit Blick auf die Zukunft: Haben Sie konkrete Pläne oder Ziele, wohin sich der Fondskongress in den nächsten 10 Jahren entwickeln soll?
Dirk Stöwer: Wir haben das Ziel, jedes Jahr ein bisschen besser zu werden. Wir müssen dabei aber keine Quantensprünge vollziehen und bleiben im Rahmen unserer Möglichkeiten. Die Latte liegt bereits recht hoch. Auf lange Sicht sehen wir es so, wie wir es von unseren Investments erwarten: In 10 Jahren wesentlich größer als aktuell. Meine Tochter, die derzeit in Bonn studiert, spricht sogar schon von der Arena Trier als Veranstaltungsort. Was sie bislang als Scherz gemeint hat, könnte eines Tages vielleicht sogar in Frage kommen. Aktuell sind wir im FourSide Plaza Hotel noch bestens aufgehoben und das wird sicher noch viele Jahre so bleiben.
FONDSTRENDS.LU: Vielen Dank für das spannende Interview Herr Stöwer! Wir freuen uns auf die diesjährige Jubiläumsausgabe und die nächsten 10 Jahre FONDSKONGRESS TRIER.
01. Oktober 2024
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Dirk Stöwer
Dirk Stöwer ist seit Juni 2005 Fondsmanager des NESTOR Europa Fonds. Der Sparkassenbetriebswirt ist seit mehr als 25 Jahren im Wertpapiergeschäft und in der Vermögensverwaltung tätig. Er begann seine Karriere im Bankgeschäft 1985. Ab 1991 betreute er im Börsencentrum der Stadtsparkasse Cuxhaven vermögende Privatkunden und managte später das Eigendepot der Sparkasse (Depot-A). Bei MM Warburg in Luxemburg wurde er später Prokurist im Bereich Privatkundengeschäft. 2007 trat Stöwer in die Kohlhase & Stöwer Asset Management GmbH in München ein, die seit Juni 2014 unter der Bezeichnung KONTOR STÖWER Asset Management GmbH mit Sitz in Trier firmiert.