Was bewegte die Finanzmärkte im ersten Halbjahr 2024?

Halbzeit für das Jahr 2024: Was hat die globalen Finanzmärkte beeinflusst, welche Entwicklungen und Ereignisse prägten das erste halbe Jahr? Von geopolitischen Spannungen über Zinsentscheidungen der Zentralbanken bis hin zu bedeutenden Fusionen – die Märkte waren in Bewegung. Wir fassen die wichtigsten Trends und Ereignisse für Sie in einem Beitrag auf FONDSTRENDS.LU zusammen.

Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen

Geopolitische Unsicherheiten spielten auch im ersten Halbjahr 2024 eine zentrale Rolle. Der seit 2018 bestehende Handelsstreit zwischen China und den USA setzte sich fort. Die beiden Länder führten weiterhin Gespräche, um eine Lösung zu finden. Eine endgültige Einigung blieb aus – die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt blieben volatil.
Diese Unsicherheiten führten zu einem Rückgang des Anlegervertrauens, was sich in sinkenden Aktienkursen und einem Anstieg der Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold und Staatsanleihen widerspiegelte.

Zinspolitik der Zentralbanken

Anders als von vielen Experten Ende 2023 erwartet, belässt die Fed den Leitzins angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA zum sechsten Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau. Dies führte zu einer Aufwertung des US-Dollars und einem Rückgang der Anleihenkurse. Die EZB hielt ebenso an ihrer vorsichtigen Zinspolitik fest, was den Euro stabilisierte und die Nachfrage nach europäischen Staatsanleihen steigerte. Die nächste EZB-Sitzung 2024 und damit der nächste Zinsentscheid sind für Donnerstag, den 18. Juli angesetzt.

Nachhaltige Investitionen sind gesetzt – aber nicht überall

Der Trend hin zu nachhaltigen Investitionen setzte sich fort, wobei grüne Anleihen und ESG-Fonds eine hohe Nachfrage erfuhren. Im ersten Halbjahr 2024 wurden weitere Regeln eingeführt, um ESG-Richtlinien und Standards zu etablieren. So wurden Vorschriften auferlegt, die Unternehmen dazu verpflichten, detaillierte und standardisierte ESG-Berichte nachzuweisen. Auch in den USA forderte die Securities and Exchange Commission (SEC) größere Transparenz in Bezug auf klimabezogene Risiken und ESG-Praktiken. Zur gleichen Zeit wurde die Meldung laut, dass viele große US-amerikanische Asset Manager bei Ihren Anlagen das Thema Nachhaltigkeit zukünftig nicht mehr berücksichtigen würden, da zu strenge ESG-Auflagen dem langfristigen wirtschaftlichen Interesse ihrer Kundinnen und Kunden entgegenstünden. Mittlerweile wird auch von einem Anti-ESG-Trend in den USA gesprochen.

Börsengänge und Fusionen

Das erste Halbjahr 2024 war reich an bedeutenden Börsengängen und Fusionen. Insbesondere im Technologiebereich kam es zu mehreren hochkarätigen IPOs, die für Aufmerksamkeit sorgten, wie z. B. der Börsengang des Zahlungsdienstleisters Stripe oder des Internet-Forums Reddit.
Für viel Aufsehen sorgte auch die Fusion zwischen NVIDIA, einem führenden Hersteller von Grafikprozessoren und Chipsätzen und Arm Holdings, einem Anbieter von IP-Lösungen im Bereich Mikroprozessoren. Durch die Fusion konnte NVIDIA seine Marktposition im Bereich der künstlichen Intelligenz stärken. 2024 stieg NVIDIA damit zum wertvollsten Unternehmen der Welt auf, die Kalifornier ließen Microsoft hinter sich.

Abseits des Börsenparketts wurde Ende Mai eine weitere bedeutende Meldung für den deutschen Bankenmarkt bekanntgegeben: Die niederländische ABN Amro übernimmt die Frankfurter Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe und fusioniert sie mit ihrer deutschen Tochtergesellschaft Bethmann. Dadurch steigt das neu formierte Institut – gemessen am verwalteten Vermögen – zur Nummer drei im deutschen Private Banking und Wealth Management auf, hinter der Commerzbank und der Deutschen Bank.

Fazit und Ausblick

Ähnlich wie bereits 2023, war auch das erste Halbjahr 2024 für die Finanzmärkte ein Zeitraum großer Ungewissheit, aber auch bedeutender Chancen. Geopolitische Spannungen, Zinspolitik und spannende Börsengänge sowie Fusionen prägten das Geschehen und sorgten für viel Bewegung an den Börsen.

Anleger müssen nach wie vor flexibel und gut informiert bleiben, um die Chancen und Risiken in diesem dynamischen Umfeld erfolgreich zu managen. Angesichts erwarteter „politischer Börsen“ im zweiten Halbjahr 2024 sowie möglicher Zinssenkungen wird Ungewissheit ein bedeutender Faktor, der verstärkt für Diversifikation spricht, bleiben.

 

 

17. Juli 2024

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

3 × 5 =

Autor

Annemarie Hopf

Schon während ihres Studiums in Literatur und Sprachwissenschaft fand Annemarie ihre Leidenschaft für guten Content und die vielseitigen Möglichkeiten rund um das Thema Online-Marketing. Sie ist Teil des Redaktionsteams von FONDSTRENDS.LU und immer auf der Suche nach spannenden News aus der Finanzbranche.

Weitere Empfehlungen für Sie:

Jetzt an unserer Umfrage teilnehmen!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner