„Teure Aktienmärkte“ gibt es nicht!

Attraktiv bewertete Investments finden wir in jedem Börsenjahr. Dabei kommt es vor allem auf die konservative Ausrichtung und das Risikomanagement an.

Vom Wert des echten Investierens

Würden mehr Anleger die Erfahrung teilen, die wir bei LOYS seit fast fünfzehn Jahren machen, dann wäre die Angst vor dem Einstieg in die Aktienmärkte nicht so groß: in allen Börsenphasen lassen sich gute Aktien finden, wenn man intensiv genug danach sucht. Stattdessen akzeptierten deutsche Anleger 2017 zum sechsten Mal in zwei Dekaden ein Jahr mit negativer Realrendite für ihr Gesamtportfolio. Die Wertentwicklung der hierzulande nominallastigen Vermögensmischung hat den Verlust an realer Kaufkraft durch die Inflation wieder einmal nicht einholen können – und das trotz der lange währenden Börsenhausse.

Dabei könnte man sich an der starken Wertschöpfung des europäischen Produktivkapitals über Aktienbesitz beteiligen. Die Streuung mithilfe eines Fonds ist jedoch nur dann ein echtes Investment, wenn die Anlagemethodik im Fonds auch den Prinzipien des echten Investierens folgt: Qualität, Unterbewertung, Streuung und Zeit. Darauf basiert auch unser disziplinierter Anlageprozess bei LOYS, weil sich diese Prinzipien und Werte über viele Jahrzehnte bewährt und auch den Härtetests der großen Börsenkrisen standgehalten haben.

Aktienmärkte werden teurer, wenn wir kaum noch attraktive Unternehmen finden. Deshalb hören wir aber nicht mit dem Suchen auf.

Ufuk Boydak

Sicherheitsmarge ist Kapitalschutz

Die Orientierung unseres Fondsmanagements liegt vor allem im Wert des einzelnen Unternehmens. Sie gründet auf einer fundamentalen Analyse und Auswertung von zahlenbasierten, aber auch qualitativen Kriterien, deren Ergebnis zu einem fairen Wert des Unternehmens führt, den man mit dem Preis an der Börse vergleicht. Besondere Bedeutung bekommt die Sicherheitsmarge, wonach bei Einstieg der Preisabschlag an der Börse mindestens 30% zum berechneten fairen Unternehmenswert ausmachen muss. Damit erhält man einen überaus guten Kapitalschutz für das Aktienportfolio bei gleichzeitig überdurchschnittlicher Renditeerwartung.

Beim Risikomanagement geht es vor allem um eines: Nur die tiefe Analyse und die genaue Kenntnis einer Anlageidee ermöglicht eine belastbare Einschätzung zum Chance-Risiko-Verhältnis. Das Messen von Kursschwankungen schafft keinerlei Risikokontrolle, sondern eher eine Illusion von Kontrollierbarkeit. Dabei geht es für den Anleger doch darum, welchen zukünftigen Gefahren er sich bei seiner Anlageentscheidung aussetzt, die unter Umständen zu Kapitalverlusten führen können. Dieses Risiko der Zukunft lässt sich umso besser beherrschen, je gründlicher der Fondsmanager seine Analyse und Bewertung durchgeführt hat und je deutlicher er unterhalb des berechneten fairen Wertes investieren kann. Eine angemessene Unterbewertung wird damit zum notwendigen und hinreichenden Kriterium für ein geringes Verlustrisiko in der Zukunft.

Wertentwicklung LOYS Europa System P, 01.12.2014 bis 31.08.2018 (in % auf 100 indiziert)

Marktofferten versus Modetrends

Es gibt zwar keine Faustformel für faire Unternehmensbewertungen, aber Investment-Chancen in Form attraktiver Bewertungen ergeben sich häufig nach einer deutlichen Marktkorrektur, bei temporären Unternehmensproblemen oder bei vorübergehend unbeliebten Unternehmen bzw. Branchen. So bot die Finanzkrise 2008 eine der besten Investitions-Chancen der Geschichte. Weniger spektakulär, aber dafür in regelmäßiger Erscheinung finden sich Gelegenheiten bei Aktien mit übertriebenen Kursabschlägen infolge enttäuschender Quartalsberichte oder Gewinnwarnungen. Außergewöhnlicher sind Fälle wie die BSE-Krise, die im Jahr 2001 nicht nur das Geschäftsmodell von McDonalds infrage stellte, sondern über mehrere Jahre alle Werte aus ähnlichen Bereichen zu den „Parias“ der Börse machte.

Das Dauerphänomen wechselnder Beliebtheit bestimmter Branchen oder Unternehmen führt natürlich auch in die andere Richtung. In der heutigen Zeit gehören z.B. die FAANG-Aktien, also Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google, in jedes modebewusste Depot. Das ist indes für uns kein Grund, unseren Prinzipien untreu zu werden. Stattdessen investieren wir antizyklisch, um stabile und günstig bewertete Unternehmen zu finden, die sich aktuell nicht so sehr im Fokus der großen Anlegergemeinde befinden. Die maßgebliche Orientierung bietet dabei der Wert des einzelnen Unternehmens. Auf diese Art und Weise gelangt man auch nach neun Jahren Börsenhausse zu konservativen Investmentideen am Aktienmarkt.

Ein wertorientiert gemanagter Aktienfonds ist im aktuellen Kapitalmarktumfeld bei passendem Anlagehorizont im Vergleich zu den geringer rentierenden defensiven Anlagen, aber auch gegenüber passiv gemanagten Indexprodukten, zumeist die bessere Wahl. Anleger, die an einem langfristigen Vermögensaufbau mit positiven Realrenditen interessiert sind, kommen weiterhin nicht an der Aktie vorbei.

12. September 2018

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Autor

Ufuk Boydak

Im November 2009 trat Ufuk Boydak bei der LOYS AG als Analyst ein und wurde aufgrund seiner Expertise 2011 Co-Portfoliomanager für sämtliche Fonds. Seit 2013 verwaltet er hauptverantwortlich den LOYS Global System. Es folgten die Übernahme des LOYS Europa System und des LOYS Global L/S. Darüber hinaus ist Boydak am 01.01.2015 in den Vorstand der LOYS AG eingetreten und seit dem September 2017 Vorstandsvorsitzender.

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