Microcaps, eine unterschätzte, sträflich vernachlässigte Anlageklasse!

Den weitaus größten Anteil an Innovationen haben kleine und kleinste Unternehmen. Solche Unternehmen erleben starke Wissenssprünge und wachsen schnell. Ein Investment-Universum von mehr als 20.000 Aktien weltweit bietet zum einen vielversprechende Werte benötigen aber auch einen sehr disziplinierten Anlageprozess!

Was die Unternehmen auszeichnet, erläutert Fondsmanager Augustin Lecoq, der mit seinem Team von Mandarine Gestion langjährige Erfahrungen in der Analyse und Investition dieser Unternehmen aufweisen kann: „Diese Unternehmen haben ein großartiges Risikoprofil. In diesem Anlageuniversum tritt jedes Jahr eine breite Performancestreuung auf und das bedeutet, dass es auch für Stockpicking sehr gut geeignet ist. Jedoch haben Microcaps auch ein paar Nachteile, die man berücksichtigen muss. Erstens sind die einzelnen Wertpapiere sehr riskant, viel riskanter als Large-Caps. Zweitens ist die Liquidität des Aktienangebots ein Problem. Mithilfe eines geeigneten Investmentprozesses können diese Probleme jedoch bewältigt werden.“

Aber zuerst, was sind eigentlich Microcaps?

Einfach ausgedrückt handelt es sich um börsennotierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung unter 500 Millionen Euro. Die Zahl der Angestellten liegt bei einigen hunderten bis tausenden. Die berühmten Mittelstandsunternehmen in Deutschland decken den Großteil der Arbeitsplätze ab. In Europa sind es knapp 5.000, weltweit sogar über 20.000. Nicht wenige existieren schon seit vielen Jahren und sind wohl deutlich älter als die aktuell weltweit bekanntesten und größten Unternehmen. Doch gerade die jungen Unternehmen bieten Produkte und Technologien an, die sehr gefragt sind. Sie sind innovativ und sind in vielen Branchen sogar Marktführer. Das rangiert von komplexen Filtersystemanlagen über antibakterielle Bodenbeläge bis zu einem japanischen Unternehmen welches Kupferdrahtwickelmaschinen herstellt. Dieses Microcap-Unternehmen deckt über 30 % des Weltmarktanteils in diesem Bereich ab. In unserer modernen Welt benötigt man sowohl in den immer schmaler werdenden Smartphones sowie besonders im wachsenden E-Automobilbereich große Mengen an Kupferdraht, wenn möglich so dünn wie möglich. Bis zu 12 Mikrometer kann dieser Hersteller produzieren. Zur Erinnerung, 1 Mikrometer entspricht dem Millionstel eines Meters. Diese innovativen Unternehmen sind weltweit verteilt, und ein Investment in diesem Bereich ebenfalls. Ein globaler Aktienindex mit Standardwerten wie der MSCI World hat eine Gewichtung von knapp 68 % in US-Werten, gefolgt von Japan mit 7 %. Die größte Gewichtung im MSCI World Microcap hat die USA mit einem geringeren Anteil von nur 25 %, gefolgt von Japan mit 23 %. In Europa führt hier Großbritannien mit 36 %, gefolgt von Schweden mit 14 % und schließlich Deutschland mit 11 %. Ein wirklich diversifiziertes Anlageuniversum!

Die Notwendigkeit eines stringenten Investmentprozesses

Jedoch haben Microcaps auch ein paar Nachteile, die man berücksichtigen muss. Erstens sind die einzelnen Wertpapiere riskanter als Standardwerte. Diese Werte reagieren stark auf negative Nachrichten (umgekehrt aber auch). Betrachtet man ein Microcap einzeln kann es sehr volatil sein. Da diese Werte aber sehr schwach miteinander korrelieren (weil sie so stark diversifiziert sind), ist das Microcap Universum als Index weniger volatil als Large Caps (siehe Grafik).

Zweitens ist die Liquidität des Aktienangebots ein Problem. Aus den weltweit 20.000 Unternehmen kommen knapp 3800 mit genügend Liquidität in Frage, das heißt diese sind täglich an der Börse handelbar. Allein in Europa sind es knapp 1200 der 5000 existierenden Unternehmen. Das ist der Unterschied den Microcaps im Vergleich zu Private Equity bieten, sie sind in der Regel täglich handelbar.

Doch mithilfe eines geeigneten Investmentprozesses können diese Probleme jedoch bewältigt werden. Risikomanagement ist die Basis dieses Prozesses. Ein quantitatives Modell hilft dieses riesige Universum zu reduzieren welches unter anderem folgende Punkte abdeckt:

  1. Ausreichend Liquidität am Markt: Es folgt eine tägliche Überprüfung der Handelsvolumen der einzelnen Werte. Werte unterhalb einer bestimmten Grenze kommen als Investment nicht in Frage.
  2. Um die Risiken, die mit einem Investment in ein Microcap verbunden sind zu minimieren, wird gleichgewichtet im europäischen Fonds in circa 200 Position und im globalen Fonds in etwa 330 Positionen investiert. Mit dieser geringen Gewichtung reduziert sich das negative Wertentwicklungsrisiko signifikant.
  3. Geringe Über- oder Untergewichtungen von Sektoren und Ländern im Verhältnis zum Index. Ein nicht unbedeutender Punkt da es in diesem Segment keine ETF’s gibt die diesen Index abbilden.

Mit dem Mandarine Europe Microcap (LU1303940784) und dem Mandarine Global Microcap (LU1329694266) bietet Mandarine Gestion Zugang zu einer sehr attraktiven Anlageklasse als Beimischung für jedes Portfolio!

 

 

26. November 2021

 

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Autor

Hendrik Köbbert

Hendrik Köbbert ist Associate im Vertrieb der deutschen Niederlassung von Mandarine Gestion in Frankfurt und fokussiert sich auf Anleger aus dem Retail- und Wholesale-Bereich. Mandarine ist eine auf das Stockpicking spezialisierte Asset Management Boutique mit Sitz in Paris. Zuvor absolvierte er den M.Sc. Studiengang Finance & Accounting der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

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